Ebook Nebel im August: Die Lebensgeschichte des Ernst Lossa, by Robert Domes
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Nebel im August: Die Lebensgeschichte des Ernst Lossa, by Robert Domes
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Pressestimmen
"Domes' Buch schildert geradlinig und oft berührend Ernst Lossas Leiden, aber auch die Freuden und Eskapaden im kurzen Leben des Jungen." (Der Spiegel)"Ein 350-seitiger biografischer Roman, der dank der einfühlsamen Sprache Domes' Ernst Lossa wieder lebendig werden lässt." (Augsburger Allgemeine)"Robert Domes erzählt (…) ohne jegliches Pathos und umso eindringlicher." (Buchhändler heute)"Dieses hervorragend recherchierte Buch sei allen Jugendlichen, die sich für die Zeit des Nationalsozialismus interessieren, bestens empfohlen." (Leipziger Volkszeitung)
Klappentext
"Domes' Buch schildert geradlinig und oft berührend Ernst Lossas Leiden, aber auch die Freuden und Eskapaden im kurzen Leben des Jungen."Der Spiegel "Es ist ihm gelungen, ein zutiefst berührendes, sehr lebendiges Porträt des Jungen zu zeichnen und gleichzeitig auf ein noch immer viel zu wenig bekanntes Kapitel der Nazi-Vergangenheit aufmerksam zu machen."Süddeutsche Zeitung / Hilde Elisabeth Menzel "Domes ist in seiner Darstellung spürbar bemüht, keinen Widerstandshelden aus Ernst Lossa zu machen, sondern ihn zu beschreiben als das, was er war: ein außergewöhnlich tapferer und im Übrigen ganz normaler Junge. Den Fakten folgend und nur die Lücken der Überlieferung mit den Mitteln der Vorstellungskraft füllend, beschreibt Domes das Leben Ernst Lossas mit großer Vorsicht und noch größerem Einfühlungsvermögen."Die Welt / Wieland Freund
Alle Produktbeschreibungen
Produktinformation
Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: cbt; Auflage: Originalausgabe (27. Februar 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3570304752
ISBN-13: 978-3570304754
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 13 Jahren
Größe und/oder Gewicht:
12,6 x 2,9 x 18,5 cm
Durchschnittliche Kundenbewertung:
4.7 von 5 Sternen
44 Kundenrezensionen
Amazon Bestseller-Rang:
Nr. 79.346 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
Wie der Verfasser Robert Domes schreibt, sind die Szenen im Buch authentisch, die Dialoge fiktiv. Das Buch gibt Ernst Lossa, der mit 15 Jahren kaltblütig und feige ermordet wurde, eine Stimme. Das war für mich im Buch die wichtigste Information.Denn anders als zum Beispiel Anne Frank hinterließ Ernst Lossa keine Aufzeichnungen, die einen Einblick in seine Gefühle und sein Erleben geben könnten. Gleichzeitig gibt es viele Krankenakten und auch Gerichtsaufzeichnungen zu Ernst Lossas Schicksal, weiterhin erteilt beispielsweise das sog. Zigeunerbuch, das seit 1905 von Bayern ausgehend fahrende Menschen erfasste und später eine Daten-Grundlage für NS-Verbrechen wurde, Auskunft über Ernst Lossas Familie.Also sind zahlreiche Situationen aus gründlichster Recherche heraus erfasst und mit fiktiven Dialogen gefüllt, die Personen im Buch sind Ernst Lossa in seinem kurzen Leben wirklich so begegnet.Ungefähr 500.000 Roma, Sinti und Jenische wurden im 3. Reich vernichtet, jeder Einzelne war zu viel und "Nebel im August" gibt einem jener 500.000 eine Stimme.Der Leser erfährt, wie Ernst Lossa als körperlich und geistig vollkommen gesunder Junge vor dem Hintergrund des sog. Euthanasie-Programms ermordet wurde, dies mit der scheinheiligen Begründung, er sei ein asozialer diebischer Psychopath ohne Aussicht auf Besserung.Am Ende des Buches wird klar, dass das Morden in jenen Anstalten wie in Kaufbeuren noch nicht einmal mit dem Einmarsch der Amerikaner beendet wurde, sondern erst Wochen später. Das alles geht unter die Haut und macht zutiefst traurig. Die Tatsache, mit welchem Strafmaß die Täter bei Prozessen lange nach dem Krieg belegt wurden - nämlich praktisch mit gar keinem -, bestärkt mich in meiner Annahme, dass die Menschheit sich nicht wirklich geändert hat:Bei passenden Rahmenbedingungen, wie wir sie hier derzeit nicht haben und hoffentlich nicht wieder bekommen werden, würden Möchte-gern-Ärzte sowie Schergen, die sich medizinisches Personal schimpfen, wieder genauso schäbig handeln und die Schwächsten der Schwachen und schutzlose Menschen unter dem Mantel einer "guten" Sache aus dem Weg räumen. Für mich die schlimmste Schlussfolgerung, die ich aus der Lektüre ziehe.Ich tue mir sonst schwer mit Konstruktionen und fiktiven Kunstgriffen, gleichzeitig halte ich das Buch von Robert Domes auf der Grundlage seiner sehr überzeugenden Recherchen für so gelungen, dass es nach meiner Meinung nur 5 Sterne verdienen kann.
Das Buch beginnt mit der frühen Kindheit von Ernst Lossa: Er stammt aus einer jenischen Familie, die umherzieht und sich mit Hausieren ihren Lebensunterhalt verdient. Unter der NS-Herrschaft wird das immer schwieriger. Die Familie legt sich einen festen Wohnsitz in Augsburg zu. Ernst vermisst die Freiheit des Reisens. Als das Jugendamt erfährt, dass die Mutter an Tuberkulose erkrankt ist, Wohnung und Kinder völlig verwahrlost sind, werden die Mutter und ihr Säugling ins Krankenhaus eingeliefert (wo sie kurze Zeit später sterben), die anderen drei Kinder kommen ins Heim. Dort leidet Ernst unter den älteren Jungs und unter der Schule. Er stiehlt alles, was nicht niet- und nagelfest ist, lügt usw.. Er kommt deshalb in ein anderes Heim, wo er dann schon zu den Mittleren und Großen gehört. Aber auch dort kommt man nicht mit ihm zurecht, sodass er letztendlich in die Psychiatrie eingeliefert wird, wo "Euthanasie" praktiziert wird.Für alle, die mit dem Gedanken spielen, sich auch den Film zu kaufen: Er behandelt nur das Ende in der Psychiatrie. All die obigen Inhalte fehlen komplett. Es ist nicht ersichtlich, warum Ernst in der "Irrenanstalt" gelandet ist und warum er so ist wie er ist.Nichtsdestotrotz kann ich auch den Film weiterempfehlen.Es gibt noch bessere Bücher zum Thema, mit mehr Emotionen. (Tipp: "Hugo" von Timo Hemmann)
Ich habe zuerst den Film "Nebel im August" gesehen und war dann am Schicksal Ernst Lossas vor seiner Einweisung in Keufbeuren interessiert.Das Buch hat mich vom ersten moment an gefesselt, es ist gut gschrieben und recherchiert. Ernst wird in all seinen Stärken und Schwächen dargestellt. Es wird nachvollziehbar, wie ein gesundes Kind in einem unmenschlichen System zu einem "asizialen Psychopathen" geformt werden kann. Die Wahrheit über die NS-Euthanasie wird ungeschminkt dargestellt. Ein wichtiges Buch, um sich mit diesem Thema näher zu befassen, gleichermaßen für Jugendliche wie Erwachsene geeignet. Ein wichtiges Buch vor allem auch in Zeiten, wo das Lebensrecht von behinderten Menschen durch vorgeburtliche Untersuchungen wieder massiv in Frage gestellt wird.
ich habe erst durch jenes Buch die Lebens- und ja auch Leidensgeschichte des Ernst Lossa kennen gelernt. Immer unterwegs mit den Eltern, ja sicherlich teilweise extreme Lebensumstände, dazu Vorurteile, plumpe Ansichten und eine Diktatur, in denen jene Leute in das eigene, verquere Bild gepasst hat. Das Leben in heimen, das erleben des Sterbens, das erleben des Todes der eigenen Familie und damit doch immer wieder die Hoffnung aus dem Kreislauf herauszukommen, kennzeichnet dieses beeindruckende Buch.Ich kann es empfehlen, zeigt es doch eine Zeit der Geschichte auf, die man nie vergessen sollte, oder nein darf. Gerade in der aktuellen Zeit.
Die Lebensgeschichte Ernst Lossas regt zum nachdenken an.Ein Roman, der die Euthanasie behandelt.Abgestempelt als Zigeuner und assozialer Psychopath wird Ernst Lossa aus verschiedenen Gründen erst in eine Kinderheim, dann in ein Erziehungsheim, bis hin zu der Pflegeanstalt in Irsee verlegt, wo er schlussendlich Opfer der Euthanasie wird.Erzählt wird aus der Sicht Ernst Lossas (kein Ich-Erzähler), also aus der Sicht eines Kindes, der vieles anders sieht oder deutet, wie es ein Erwachsener würde (z.B. der Traum von Amerika).Ein zutiefst berührender historischer Roman.
Da ich selbst aus der Stadt Kaufbeuren komme und die Geschichte von meinen Großeltern erzählt bekommen habe ist dieses Buch eine Widerspiegelung dessen. Es wurde gut recherchiert, übertragen und ein Muss für jeden der sich mit unserer Geschichte auseinandersetzen möchte.Insgesamt lohnenswert zu lesen!
Ein Buch, das einem unendlich traurig macht, aber gleichzeitig von Glück erfüllt, dass man in diesem Jahrzehnt nicht geboren wurde.Sehr authentisch und gleichzeitig dramatisch.
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Juni 29, 2014
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